Die residierenden Falken verlieren mit zunehmendem Alter an Kraft und Ausdauer. Sie können dann im Frühjahr Falken, die in ihr Territorium eindringen, nicht mehr verdrängen. Mit Geschicklichkeit und Erfahrung können die Revier besitzenden Falken "Anfänger" sicher noch einige Zeit abkämpfen, aber dieser Stress wirkt sich nicht all zu gut auf die Fruchtbarkeit aus. So sterben ältere Wanderfalken oft im Kampf mit jüngeren Konkurrenten, was mir als "ehrenvoll" und angemessen für ein so "edlen & stolzen" Vogel erscheint.. Oder sie verlassen als "Hagestolze" ihr Revier und streichen die letzten Jahre umher.
Noch letztes Jahr sahen wir vom Turmbalkon aus AURORA mit rasendem Tempo, flach über den Dächern und lautlos dahin fegend, einen Eindringling vertreiben! Am 25. März blieb sie Siegerin beim Showdown im Kasten, aber wie lange noch?
Am Ostersonntag kämpfte in Rochester, NY, U.S.A am Kodak-Tower ein neues junges Falkenweibchen die Revierhalterin MARIAH zu Boden, nachdem sie diese bereits am Karfreitag verletzt hatte. Mit aufgerissenem Hals kam die flugunfähige MARIAH nach Syracuse, NY, in ein Hospital wo sie sich inzwischen gut erholt hat. Ihr Partner KADER, mit dem sie seit 2002 gut dokumentiert 29 (!) Junge hatte, ist mit der Neuen davon… MARIAH stammt aus dem Jahr 1995 – vielleicht sogar früher – und hat 43 (!) Falken mit CABOT-SIROCCO und KADER in Rochester, NY in die Luft gebracht, oft in 5-er-Bruten! 2008 noch drei Weibchen und zwei Terzel! Aber dass sie noch einmal ein Revier erobern könnte, ist völlig unwahrscheinlich.