Um 13.30 Uhr bin ich wieder an der Kirche und jämmerliches Wehgeschrei empfängt mich schon von weitem.
Oben flattert GERD hin und her und auf der Gaube des Kirchendachs jammert JÜRGEN in etwas höherer Stimmlage und nicht ganz so laut. Vermutlich sehen die beiden einen Altfalken und haben Hunger. Sie verstummen, aber bald beginnt das Geschrei von neuem. Ich bemerke, dass dann viele Menschen nach oben schauen, fast alle erkennen nicht, woher diese lauten Rufe kommen, das Ohr ist schärfer als das Auge. An ein Hauseck gelehnt, mit dem Feldstecher äugend, werde ich dagegen argwöhnisch betrachtet. Altstadtbewohner erkennen mich und zig-mal erzähle ich vom heutigen Start. JÜRGEN wird es bei 27? C auf dem dunklen Kirchendach in der Sonne sichtlich ungemütlich. Er flattert immer wieder, läuft auch auf dem kurzen Dachgrat der Gaube hin und her, x- mal denke ich: Jetzt springt er! Aber nein. Als ich um 14.10 Uhr gehe, denke ich, dass er vielleicht auch die Nacht dort noch verbringt. Mal sehen, wie es weiter geht. Alles wird gut werden. Auch bei dem 26. und dem 27. Jungfalken aus diesem Kasten.