Weit kann JÜRGEN  nicht gekommen sein! Mit dem Feldstecher – ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Jungfalken getarnt sind – entdecke ich ihn auf dem Dach des Hauses links neben dem "Ritter" direkt zu unseren Füßen. Er ist wohl das steile Dach hinunter gerutscht und flattert am Schneefanggitter zwischen zwei Dachgauben. Wir schauen ihm einige Minuten zu, diese Drittstartposition gefällt mir gar nicht: Sie liegt zu tief und es erscheint mir unwahrscheinlich, dass er flatternd-segelnd über die Dächer hoch kommt. Von den Gaubenfenstern aus könnte ich ihn mit dem Kescher sicher einfangen. Herr Fischer vom Andenkenstand der Kirche weiß, dass der Besitzer des japanischen Souvenirsgeschäfts Nicolas Royal dort oben wohnt.

Hinein in das gut besuchte Geschäft: Oh! Erstaunte Blicke mustern mich. "Der hat sich verirrt!" , denken die etwa 20 asiatischen Personen im Laden, Kunden und Servicepersonal. Erst die dritte Verkäuferin versteht mich in etwa und folgt mir auf die Hauptstraße. Ich zeige auf den Turm und das Hausdach und erkläre die Situation auf Deutsch und Englisch. Sie weigert sich, durch den Feldstecher das Hausdach zu betrachten, natürlich sieht sie keinen Vogel und vermutet einen solchen wohl eher in meinem Kopf. Endlich fällt mir "Hayabusa!" ein! Ein Leuchten geht über unsere angespannten Gesichter. Jetzt ist das Eis gebrochen, alles ist klar! Sie will den Chef holen. Ich begleite sie in den Laden, verlasse diesen aber, um vor der Tür wartend JÜRGEN zu beobachten.

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