Wenn es in Heidelberg – sehr selten – einmal sehr kalt ist, oder wenn es in Heidelberg, was immer häufiger ist, sehr heiß ist, fragen wir uns, wie  LISELOTTE & RUPERT mit ihrem diesjährigen Nachwuchs SONNI & ALBRECHT, der immer noch – nicht mehr lange! – in der Stadt weilt, mit der heißen Temperatur  – Stichwort Klimaveränderung – zurecht kommen.

Heute, am späten Vormittag (Danke M.H. für den Hinweis!) hielt sich ein Falke einige Zeit im Nistkasten auf. Unter dem dunklen Schieferdach ist es dort nun unerträglich heiß! Warum flüchtete er  für sein „Morgenschläfchen“ nicht in den kühlen Schatten drüben auf der Ostseite der Schlossruine?

Hitze und Kälte sind nicht allzu lebensbestimmend für Wanderfalken.

Denn Wanderfalken leben auf allen Kontinenten, mit der Ausnahme der Antarktis, die für Vogeljäger wohl nicht geeignet ist. Auch auf Island soll es keine Wanderfalken geben, obwohl dort Gerfalke (Falco rusticolus)  und Merlin (Falco columbarius) als „Kalt-Wetter-Falken“ leben!

Abgelegene Inseln im Pazifik oder Atlantik sollen ebenfalls frei von Wanderfalken sein. Wanderfalken leben und brüten z.B. auch in Sibirien und in eisfreien Zonen Grönlands, wo es nur kurze Sommer gibt. Ebenso durchfliegen Wanderfalken auch sehr heiße Wüstengebieten Afrikas und Arabiens. In Afrika brüten Unterarten des Wanderfalken.

Wanderfalken sind „Meister“ bei der Anpassung an ihre Umwelt!

Der Biologe Herbert Spencer hat im 19.Jahrhundert das „Überleben der Stärksten“ als ein Motor der Evolution bestimmt und Charles Darwin hat den Begriff in seinem Hauptwerk „Of Origin of Species“ populär gemacht.

Man spricht heute – ganz modisch – von einem „design“ der Arten und schreibt, dass die Anpassung, Ausbreitung und Bestand der Arten an ihre „ökologische Nischen“ stärker von „abiotischen Faktoren“, also Klimaschwankungen, Vulkanausbrüche, Erdbeben bestimmt wird als von „fitness“.

Die Erwärmung der Erde durch menschliche Einwirkung ist längst bewiesen und wie erfahren täglich aus den Medien, wie in den Meeren und auf dem Festland Arten in Richtung kältere Zonen abwandern.

Um die Wanderfalken in Mitteleuropa müssen wir uns wegen des Klimawandels nicht sorgen.

2 Comments

  1. dagi-wetterau 18. August 2025 at 21:53 - Reply

    Lieber Herr Gäng, Ihnen fällt immer wieder etwas Interessantes für die Wanderfalken Fangemeinde ein, selbst im Sommerloch! Herzlichen Dank für Ihr unermüdliches Engagement in diesem langjährigen Projekt.

  2. Hans-Martin Gäng 19. August 2025 at 16:06 - Reply

    Danke für das Kompliment!

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