Nach dem Verstreichen der vier Jungfalken im August 2003 war das Heiliggeist-Wanderfalkenpaar nahezu unsichtbar in Heidelberg. Obwohl wir mit dem neuen Spektiv oft die uns bekannten Ruheplätze und Warten kontrollierten, entdeckten wir FRITZ nur am 06.09.03 und am 04.10.03. Wir konnten auch keine Herbstbalz beobachten. Auch der Herbst und der Winter ging vorüber, ohne dass wir AURORA oder FRITZ entdeckten.

Erst am 03.02.04 betrat FRITZ kurz den Kasten und erst am 10.02.04 zeigte die Überwachungskamera FRITZ und AURORA balzend im Nistkasten. Danach beobachteten wir wieder das bekannte Verhalten und freuten uns, dass AURORA exakt an der gleichen Stelle im Kasten die Nistmulde scharrte. Das 1. Ei wurde am 9. März um 9.10 Uhr gelegt, das 2. Ei am 11. März um 17.37 Uhr, das 3. Ei in der Nacht vom 13. auf den 14. März und das 4. Ei am 16. März 2004 um 15.26 Uhr.

Die Brut verlief unauffällig. Das 1. Junge schlüpfte am 16. April zwischen 10.26 Uhr und 11.10 Uhr, das 2. und 3. Junge ebenfalls am 16. April um 12.15 Uhr und das 4. Junge schlüpfte am 17. April um 17.40 Uhr. Vom ersten Tag an wurde FRITZ in unmittelbarer Nähe der Küken geduldet und beteiligte sich sehr früh an der Atzung. Sowohl die Webcam, wie auch die Videocam mussten leider während der Jungenaufzucht ersetzt werden, was zweimal zu geringen Störungen führte, bei denen FRITZ das sich bewegende Objektiv in der Wandöffnung mit dem Schnabel angriff. AURORA und die Nestlinge blieben unbeeindruckt.

Am 4.Mai 2004 wurden die Jungfalken beringt: BEATE 738 g, MONIKA 740 g, HANS-WOLF 610 g, ECKART 521 g. Sie wurden mit goldfarbenen Ringen der Vogelwarte Radolfzell und mit dem SOS-Ring der AGW im NABU beringt.

Am 26.Mai flog der erste Terzel aus, landete zunächst auf dem Kirchendach und dann im Blumenkasten eines benachbarten Hauses. Als er zunächst von der Feuerwehr gegriffen werden sollte, flog er ohne an Höhe zu gewinnen auf das Dach eines Andenkenlädchens an der Heiliggeistkirche. Deshalb wurde er dort von Hans-Martin Gäng gegriffen und auf dem Umlaufbalkon des Heiliggeistkirchturms in ca. 45 m Höhe ausgesetzt. Von dort flog er am nächsten Vormittag erfolgreich aus. Am 27. Mai flogen der zweite Terzel und das erste Weibchen aus. Das zweite Weibchen flog erst am 31. Mai aus. Auch in diesem Jahr waren die Kirchtürme der Jesuitenkirche und Heiliggeistkirche, sowie die Schlossruine die beliebtesten Orte der Jungfalken in den ersten Wochen ihrer „Ästlingszeit“.