Sehr geehrter Herr Gäng, haben Sie sich schon überlegt, welche Namen Sie dieses Jahr den Jungfalken vergeben werden? Gibt es eine Tendenz? Oder wollen Sie sich erst festlegen, wenn genau das Geschlecht sicher ist? Aber vielleicht haben Sie schon Ideen? Wie gehen Sie vor?
Administrator-Antwort von: Hans-Martin Gäng
Nein, noch habe ich Zeit dazu. Priorität haben Namen von Personen, die sich um dieses Heidelberger Wiederansiedelungsprojekt oder um den Wanderfalkenschutz verdient gemacht haben. Ansonsten greife ich gerne zu Ovid oder sonst in die griechisch-römische Antike.
Ich versuche iselbstverständlich, dem von uns erkannten Geschlecht den passenden Buben- oder Mädchennamen zu verpassen. Das ist nicht immer einfach: Manchmal haben wir ein Küken bei der Beringung in den Händen und fragen uns: Wird das nun ein "schwaches " Weibchen oder ist das ein "starker" Terzel?"
Aber immer sind wir uns nach einigem Hin & Her bei den Kleinen über deren Geschlecht sicher: Ihre Stimmlage, ihre Fangweite, die Stärke Ihres Tarsus, ihre Größe, ihr Kopf zeigen uns ob männlich oder weiblich. Der Beringer Dr.P., Dr. R. und ich als Assistenten, hielten über Jahrzehnte viele Dutzend Jungfälkchen in den Händen und beobachteten dann deren Entwicklung bis zum Ausfliegen. Ich erinnere mich nicht, dass wir uns jemals uneinig waren.
Ja, ich muss Namen, dem Geschlecht passend, auf Vorrat halten! Einmal gab ich einem weiblichen Jungfalken einen männlichen Namen und notierte das ehrlich im Tagebuch. Oh! gab es da Anfragen und Kritik aus der Öffentlichkeit und die Zeitung notierte "GERD ist eigentlich eine GERDA".