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4. Apr, 2024

Heidelberg ist 2024 wieder später dran

Von |2024-04-04T10:16:05+02:0004. April 2024|Tagebucheintrag|0 Kommentare

In Europa und in Deutschland sind die ersten Küken dieser Saison in den  – überwachten Horsten/Nistplätzen – geschlüpft. WIR konzentrieren uns auf die Heidelberger Wanderfalken und können nicht über andere Nistplätze berichten. Aber wir kennen unsere Legedaten und wissen, dass es hier noch etwa zwei Wochen dauern wird.

3. Apr, 2024

2023 war ein schwieriges Jahr für Wanderfalken

Von |2024-04-04T12:09:20+02:0003. April 2024|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Es liegen mir  Beobachtungen, Erfahrungen und Ergebnisse der vergangenen Brutsaison in unserem Bundesland vor, die vom Vorstand der „Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz im NABU Baden Württemberg“ zusammengetragen wurden.  Sie stimmen mit den Heidelberger Erfahrungen des vergangenen Jahres weitgehend überein.

Es gab 2023 zahlreiche neue Verpaarungen und außergewöhnlich viele „immature bzw. subadulte“ – wie die Fachleute sagen – Brutpartner beider Geschlechter, also junge Wanderfalken, die eine Brut begannen.

Es gab viele späte Bruten.

Es gab viele Brutverluste, teilweise ganzer Gelege, auch in  urbanen bzw. siedlungsnahen Standorten.

Eine Zunahme der verwaisten Standorte wurde festgestellt.

Viele Totfunde, davon viele mit positiven Befund auf „hochpathogene aviäre Influenza des Subtyp H5N1“ – wir Laien nennen das Vogelgrippe. Die Folge war ein Bestandseinbruch der Wanderfalken in Baden-Württemberg, der sich seit 2008 „eingependelt“ hatte. Er ist jetzt wieder auf dem Stand der frühen 1990-er Jahre.

Entsprechend war auch die Zahl  der ausgeflogenen Jungfalken niedrig, etwa so wie 1989.

Beim Lesen werden viele mit dem Kopf nicken: Ja, diese  Beobachtungen passen auch gut zu Heidelberg.

28. Mrz, 2024

Kreisförmige Nestmulde

Von |2024-03-28T09:53:32+01:0028. März 2024|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Die Nestmulde, die in den Vorjahren sich immer zentral im hinteren Kastenteil  befand, hat sich 2024  etwas in Richtung Süden verlagert. Ob es an dem kalten scharfen Ostwind liegt, der in den letzten Tagen kräftig in den Kasten drückte?

Weil sich die brütenden Falken regelmäßig auf dem Gelege drehen, damit alle vier Eier die gleiche Wärmezufuhr erhalten, dreht auch das Ende des Stoßes (Schwanzfedern) der brütenden Eltern einen großen Kreis in den Sand. Dabei wird der Untergrund geradezu gefegt, nicht wahr?

(Ist auch nötig, würde die sprichwörtliche „schwäbische Hausfrau“ sagen, im Gegensatz zu den Vorjahren ist der Nistkasten nicht mehr ganz „picobello“.)

RUPERT schläft, während LISELOTTE – wie jeden Vormittag – einen Bewegungsflug absolviert. Sein Auge erscheint auf meinem Schnappschuss weiß: Das zweite Augenlid (Nickhaut) ist bei Tiefschlaf geschlossen.

 

26. Mrz, 2024

Einiges zu den beiden Eiern

Von |2024-03-26T12:09:42+01:0026. März 2024|Tagebucheintrag|1 Kommentar

Die befruchtete Eizelle in eine Schalenhülle zu verpacken und außerhalb des Körpers der Mutter  zu einem neuen Lebewesen zu formen, hat sich schon lange vor der Entstehung der Säugetiere bewährt. Das gab es schon bei den Sauriern. Die vollkommene Form eines Ei sorgt dafür, dass dieses zarte Gebilde – nur etwa 0,4 mm ist die Schale eines Wanderfalkenei dick – nicht unter dem Gewicht von LISELOTTE  (etwa 900 g schwer, RUPERT etwa 700 g) zerbricht! Druck von außen hält die Schale gut stand.
  Wohl aber kann –  nach der Eiablage in KW 11/2024 – etwa Ende der 3. Aprilwoche das zarte Schnäbelchen der beiden Küken die Schale von innen öffnen! Atmungsaktiv wie unsere Anoraks oder Sportkleidung ist die Schale, Wasserdampf und Wärme werden hindurch gelassen, aber Bakterien bleibt der Weg nach innen versperrt!Die Schale besteht aus einer Lage von Calzitkristallen, die von etwa 7 500 Poren durchzogen ist, durch die der Gasaustausch (Sauerstoff rein- Kohlendioxyd raus) erfolgt. Nun wird diese Kalkschicht vom heran wachsenden Küken schon bald ausgedünnt, es braucht das Calcium für den Knochenaufbau. Wie LISELOTTE die braun-rote Färbung der Eischale bereits in der Schalendrüse ihres Eileiters aus der Kombination zweier Pigmente (Protophyrin und Biliverdin), die dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin verwandt sind, erzeugte, ist erstaunlich. Wie alle Eier der Wildvögel dient die Färbung der Anpassung an den Untergrund. (Vögel, die in Kolonien brüten, Pinguine z.B., erkennen ihr Ei an der individuellen Musterung wieder.) Das Spektrum der Farbe der Wanderfalkeneier reicht von gelblich-ocker bis rot-braun. Es gibt auch innerhalb des Geleges leichte Farbunterschiede. 
24. Mrz, 2024

“ Ich will auch mal brüten!“

Von |2024-03-24T12:05:07+01:0024. März 2024|Tagebucheintrag|0 Kommentare

würde das in unserer Sprache bedeuten. Zwei vergebliche Versuche  – 11.13 Uhr und 11.35 Uhr – von RUPERT das Weibchen bei der Brut abzulösen.

Da RUPERT nahe an Cam 1 steht, erscheint er hier größer als er ist. Er ist als Terzel (tertium , lateinisch, drei)  etwa ein Drittel kleiner als das Weibchen LISELOTTE:

Danke, M.H.!

22. Mrz, 2024

Diskretion

Von |2024-03-22T12:24:34+01:0022. März 2024|Tagebucheintrag|0 Kommentare

Die Ablösung von LISELOTTE durch RUPERT , vor allem am frühen Morgen, vollzieht sich rasch und ohne laute Äußerungen. Die beiden wollen nun wenig Aufmerksamkeit von anderen Greifvögeln („Störfalken“, also andere Wanderfalken, die das Territorium und den Nistkasten übernehmen wollen, – oder gar der nahe lebende und brütende Uhu!) auf sich ziehen. Deshalb steht nun auch keiner der beiden demonstrativ – und bisher uns über Cam 3 zur Freude – auf der Anflugstange. Die Altfalken kommen und gehen – nein, sie fliegen ab! –  so rasch wie möglich.

Mit der Ablage der Eier und der Ansicht der Eier hat sich bei beiden Falken deren Hormonspiegel stark verändert: Die Testosteronwerte sind bei beiden zurückgegangen, der Spiegel des Hormons Prolaktin dagegen angestiegen

 

22. Mrz, 2024

Im Inneren der beiden Eier

Von |2024-03-22T12:12:58+01:0022. März 2024|Tagebucheintrag|0 Kommentare

vollzieht sich eine schnelle Entwicklung:

Heute, eine Woche nach Brutbeginn, könnte man bereits die Anlage des Herzens, des Gehirns und Rückenmarks, der Venen und Verdauungsorgane erkennen. All das entsteht aus der Energie des Dottervorrats.

Foto (HMG): Ein Restei aus 2005, aus dem kein Küken schlüpfte. Es wurde zur Untersuchung auf Umweltgifte an eine Universität gesandt. Die bedenklichen Ergebnisse, – Wanderfalken stehen am Ende einer Nahrungskette, liegen mir nicht mehr vor. In Erinnerung habe ich “ … wäre für menschlichen Verzehr wegen hoher Belastung nicht erlaubt!“

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