Wenn wir in den letzten beiden Tagen bei einer Atzung dem TRIO zuschauen konnten, dann waren unsere Gedanken etwa „Ach, wie süß! Wie niedlich!“ Das wird sich nun ändern. Wir werden – mit zunehmendem Ärger, Enttäuschung und noch schlimmeren Gefühlen – beobachten, dass sich das TRIO vom 8. April  breit macht und das neugeschlüpfte VIERTE vom 10. April nicht oder selten von PALATINA bedient wird. Nach hinten abgedrängt, wird es sich mal links herum, mal rechts herum, vergeblich bemühen, an den Schnabel der Mutter zu kommen.

Ich erinnere mich aus den Vorjahren an den täglichen Spaziergang des Kindergartens „Heuhüpfer“ zum Monitor im Rathausfoyer und die Kommentare der höchst aufmerksam beobachtenden Kinder: “ So gemein! Der Kleine hat NICHTS abbekommen! Die Drei da vorne haben ALLES weggefressen! Blöde Mama!“

Und vorwurfsvolle Blicke trafen auch mich, den Hausmeister, der doch da oben -„Aber schnell!“ – für Gerechtigkeit sorgen solle. Beifall wurde geklatscht, wenn das zu kurz gekommene Küken dann doch endlich zu einem Happen kam.

Sie erinnern sich, dass ich bereits – gestern? vorgestern? – hier notiert habe, dass Küken und atzende PALATINA nach Reiz und Reaktion funktionieren. Wir dürfen unsere menschlichen Verhaltensmuster (Kindesliebe, Mutterpflicht, Gerechtigkeit) nicht auf die Tiere übertragen. Hier geht es nach den Regeln „struggle for life“, besser  „survival of the fittest“, wie Charles Darwin uns schon vor hundert Jahren lehrte.

Wir verfallen aber, auch das ist Biologie, in das „Kindchenschema“ , das Konrad Lorenz uns und der Tierwelt als „angeborener auslösender Mechanismus“ zuschrieb. So finden wir die Nachfolgerin von Eisbär KNUT , die kleine HERTHA in Berlin, oder Pinguine, die – nebenbei gesagt –  fürchterlich stinken,  auch weiterhin : süß!!

 

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