Wanderfalken leben auf allen Kontinenten, mit der Ausnahme der Antarktis, die für Vogeljäger wohl nicht geeignet ist. Auch auf Island soll es keine Wanderfalken geben, obwohl dort Gerfalke (Falco rusticolus)  und Merlin (Falco columbarius) als „Kalt-Wetter-Falken“ leben! Weitere abgelegene Inseln im Pazifik oder Atlantik sollen ebenfalls frei von Wanderfalken sein.

An den Entfernungen zum Festland kann es eigentlich nicht liegen und Vögel als Nahrung gibt es an allen Küsten. Vielleicht ist die deutlich erkennbare Philopatrie der Wanderfalken eine Ursache?  Wir Menschen sagen statt Philopatrie meist „Vaterlandsliebe“. Bei den Wanderfalken heißt das, sie brüten gerne dort immer wieder, wo sie bereits erfolgreich gebrütet haben. Auch die Nachkommen bleiben bei philopatrischen Arten in der Nähe ihres Geburtsortes. Im Verlauf der langen Evolution der Vögel – Wanderfalken gibt es schon zig-Millionen Jahre länger auf der Erde als uns Menschen – haben sich die Wanderfalken sehr gut an ganz unterschiedliche Klimazonen, Wüsten, Gebirge, Küsten, Wälder und Städte angepasst. Die Taxonomen,z.B. White et al. (2013), unterscheiden in Europa  beim Wanderfalken (Falco peregrinus) F.p., F.p.brookei,, in Afrika F.p.minor, in Südasien F.p. babylonicus, F.p.peregrinator, F.p.radama, F.p.ernesti, in Ostasien F.p.calidus, F.p. japonensis,F.p.harterii, in Nordamerika F.p.tundrius, F.p.anatum, F.p. pealei, in Südamerika F.p.cassini u.s.w.

Selbstverständlich wollen manche Ornithologen weitere Unterarten erkannt haben, manche Unterarten verschwinden auch wieder aus den Fachbüchern. Die Genforschung klärt inzwischen  die  Zuordnungen, der Heidelberger Forscher Prof. Michael Wink hat zum Stammbaum der Vögel bedeutende Erkenntnisse beigetragen.

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