Wir können, wenn wir wollen, nun jeden Morgen verfolgen, wie der Falke erwacht. Noch ist es dunkel, da reckt und streckt sich ZEPHYR und betrachtet zunächst die Außenwelt von der Anflugstange aus. Dann streicht er ab. Wohin?
Ich vermute, dass er eine geschützte und sichere flache Stelle am Neckar oder an einem Bach anfliegt und badet! Als ich in den 1960-1990-er Jahren im Nordschwarzwald einen Wanderfalkenhorst betreute, zeigte mir der Jäger, in dessen Revier sich der längst aufgegebene Steinbruch befand, unten in der Talschlucht eine handtief-flache  Stelle im Bach, die von den Wanderfalken täglich benutzt wurde. So ein „Bad“ konnte gut fünf Minuten dauern und man ahnte, dass der Falke das genoss.
Auch hier im „Falkenzimmer“ im Turmhelm an einem „Spionloch“ des Nistkasten stehend, sah ich einmal bei trockenem-sonnigen Wetter einen Wanderfalken einfliegen, der sich letzte Wassertropfen aus dem Gefieder schüttelte.
Da um 7 Uhr am 22. November noch wenige Beutevögel unterwegs sind, wird ZEPHYR eine „Warte“ aufsuchen, also z.B.  einen Baum – hoch am Talrand gelegen – oder ein hohes Gebäude, von dem aus er den „Luftverkehr“ über der  Stadt, aber auch am Boden beobachtet.
Als ich vorgestern um 9 Uhr am – vom Verkehr umtosten – Bismarckplatz im Stau stand, zählte ich auf dem Rasen über 50 Tauben, die dort ihr Frühstück suchten. Wenn diese dann im Schwarm über der Stadt aufsteigen, hat der Falke eine Chance sein Frühstück zu erbeuten. Außerhalb der Brutzeit erbeutet der Terzel jedoch bevorzugt Kleinvögel, z.B. Stare, Amseln …
Danke, Coriena!

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