Wo mag der Erststarter  nun nach drei Stunden stehen? Bestimmt ist er nach seiner ersten Landung – hoffentlich in Sicherheit auf einem hohen Dach – noch nicht erneut gestartet. Das wird erst geschehen, wenn der Hunger ihn dazu antreibt, vielleicht erst morgen! Die Eltern haben heute und in den nächsten Tagen einen scharfen Blick auf den Nachwuchs, der bereits unterwegs ist. Oft haben wir beobachtet, dass sie demonstrativ Beute tragend in großen Kreisen um ihn fliegen und trotz seines Schreiens keineswegs bei ihm zur Fütterung landen! So zwingen sie ihn und seine nachfolgenden Geschwister schließlich zu den bevorzugten Übergabeplätzen. Das sind die Turmspitzen der Altstadtkirchen und die Schlossruine.
Seit einigen Jahren leben in der Altstadt und dem angrenzenden Wald eine zunehmende Zahl von Rabenkrähen. Diese haben inzwischen sogar am Hauptportal der nahen Jesuitenkirche – einem bevorzugten Ziel der Erststarter von Heiliggeist – gebrütet. Kein Wunder, dass diese Krähengruppe geradezu darauf zu lauern scheint, erstmalig startende Wanderfalken, aber auch Turmfalken vom Hexenturm der Universität, zu attackieren und auf den Boden zu zwingen.
Aber keine Sorge, schon einen Tag später sieht man den Erststarter elegant fliegen und mühelos den schwarzen Gesellen aus dem Weg fliegend. Wenige weitere Tage und die jungen Wanderfalken verfolgen schon spielerisch die Rabenkrähen.

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