Eine größere Gruppe von Rabenkrähen, die sich nahezu ausschließlich – tagsüber – in der Altstadt und am Schloss aufhält, fiel uns erst um 2005 ff. auf, ebenso übrigens auch in meiner Wohnumgebung 2 km östlich des Schlosses. Diese Gruppen, die in einem relativ kleinen Gebiet leben, nehmen von Jahr zu Jahr an Kopfzahl zu. In unserem Garten beobachte ich z.Zt. eine Krähe, die offensichtlich von den ebenfalls in der Nähe nistenden Elstern gelernt hat, bodennah die dichten Gebüsche nach Vogelnestern zu durchsuchen und auszurauben. So sah ich letzte Woche diese Krähe aus einem Rosenbusch mühsam heraus flattern, an dem ich Tage zuvor noch vier Amselküken gezählt hatte, die nun verschwunden sind.
2007 drückten eine Gruppe von vier Krähen MARION auf eine Straße hinab, 2008 brachten die Altstadtkrähen den gerade gestarteten INGO zu Boden, der sich auf einen kleinen Balkon in einen Innenhof rettete. 2012 landete ANNETTE auf dem Merianplatz und dieses Jahr MARIA-SIBYLLA im Innenhof des Jesuitenareals. Die Falken waren jeweils erschöpft, z.T. auch zerzaust und die Entdecker berichteten, dass sie durch lautes Krähengeschrei und Geflatter am Himmel über längere Zeit aufmerksam geworden wären. Nun ja, das Leben ist gefährlich und der erwachsene Wanderfalke kann selbstverständlich auch eine Krähe erjagen und töten. Hier, im Heidelberger Nistkasten haben wir noch nie Reste einer Rabenkrähe entdeckt. Interessant ist, das diese Krähenattacken immer nur beim Erststart eines Jungfalken beobachtet werden. Am zweiten Tag sind die Ausgeflogenen schon so fit, dass sie wohl den Krähen entkommen können. Wenige Tage nach dem Ausfliegen beobachtete ich auch schon junge Falken, die – wohl eher spielerisch – den Spieß umdrehten und für ein – zwei Sekunden einer Krähe folgten. Die sich natürlich lässig in die Straßenschlucht oder in den Wald fallen ließ.

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