Über den  Paten eines Heiliggeist-Jungfalken von 2013 Dr. M.P., der seit Jahren die Jungfalken von Heiliggeist im Auftrag des Max-Planck-Institut für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell beringt, bekam ich Kenntnis über den Wiederfund eines Wanderfalkenterzels aus unserer Nachbarschaft, der  ebenfalls von Dr. M.P.  im Mai 2014  beringt wurde.
Dieser männliche Wanderfalke wurde keine zwei Jahre alt, denn er flog am 9.Januar 2016 vermutlich gegen eine Stromleitung. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er euthanasiert werden musste.
Ich finde dieses – kurze und durch Aufprall endende – Falkenleben nicht besonders außergewöhnlich, denn die Sterblichkeit der ausgeflogenen Jungfalken ist in ihren ersten beiden Lebensjahren sehr hoch.
Bemerkenswert ist, dass dieser Kurpfälzer Wanderfalke in etwa 300 Tagen sich sehr weit von seinem Geburtsort entfernt hat!  Er wurde von R.A. in der Ferreira do Alentejo, in Beja, Portugal, das ist südöstlich von Lissabon, schwer verletzt aufgefunden und konnte von den Tierärzten nicht mehr geheilt werden.
Der junge Wanderfalkenterzel hatte sich also 1.840 km von seinem Geburtsort entfernt!  Der Name Wanderfalke – übrigens so auch in anderen Sprachen – bezieht sich auf das bekannte Abwandern des Falkennachwuchses, vor allem der männlichen Jungfalken. Haben sie eine Partnerin und ein Revier gefunden, bleiben sie ortstreu und wandern nicht mehr.
Wo mögen die Jungfalken von Heiliggeist in den 17 Jahren abgeblieben sein?
Von einigen wissen wir durch die Rückmeldung der Ringnummern an die Vogelwarte Radolfzell, dass sie – ebenfalls in jungen Jahren – verunfallt und gestorben sind. Da seit dem vergangenen Jahr die Ringnummern endlich so groß gestaltet sind, dass sie auch mit guter Optik an lebenden Falken in der Natur abgelesen werden können, warten wir voller Hoffnung auf eine Meldung, dass ein Heidelberger Wanderfalke irgendwo in einem  neuen Revierpaar an einem anderen Ort erkannt wird.
Wir sind gespannt!

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